Bente tauchte eines Tages bei einer Französin auf, die vorübergehend in D lebte. Sie kümmerte sich um ihn, doch er ließ sich nicht anfassen. Als sie zurück nach Frankreich gehen mußte, wußte sie nicht wohin mit „Bob –dem Streuner“ wie sie ihn nannte.
Bei mir startete er mit dem neuem Namen Bente neu durch – und zeigte nach kurzer Zeit, dass er kein echter Streuner ist. Er muß mal ein Zuhause gehabt haben und war nur verwildert. Nachdem er seine Unsicherheit nun abgebaut hat, zeigt er sich super verschmust und anhänglich, kann nicht genug Streicheleinheiten bekommen und piepst um Aufmerksamkeit.
Auf Bedrängen oder Umfassen reagiert er manchmal noch mit Pfotenhieben, aber sobald man sich dann wieder etwas zurücknimmt ist er sofort wieder da und will weiter gestreichelt werden.
Bente ist geschätzt 6 Jahre alt, kastriert, gechipt, geimpft, Fiv/Felv negativ
Die Zeit als Streuner hat leider seine Spuren hinterlassen. Er muß mal einen Unfall gehabt haben, auf dem Röntgenbild ist zu sehen, dass ein hinterer Wirbel nicht in Ordnung ist. Bei diesem Unfall scheint auch ein Lungenflügel kollabiert zu sein – zumindest ist auf dem Röntgenbild ein Flügel nicht darstellbar. Er hatte dazu eine Entzündung in dem verblieben Flügel, weswegen er Atemprobleme bekommen hat und auch öfter hustet. Wegen der Atemnot hatte er zeitweilig probehalber Cortison bekommen, was leider dazu führte, dass er binnen kurzer Zeit massiv zunahm. Nach Antibiotikagabe ist die Entzündung nun am abklingen und er atmet sichtbar besser. Er wird aber diesbezüglich weiterhin Hilfe benötigen, bekommt Medikamente zur Erweiterung der Bronchien und Pflanzlich/Homöopathische Unterstützung, was auch längerfristig weitergeführt werden sollte. Die Medis nimmt er problemlos in Leckerlies.
Der defekte Wirbel scheint ihm aktuell keine Probleme zu bereiten, er läuft normal - beim Springen schränkt ihn sein Gewicht jedoch ein, ebenso beim putzen (deshalb mußte ihm hinten das Fell geschoren werden).
Die Kombination von eingeschränkter Atmung, defektem Wirbel und Übergewicht ist eine sehr ungünstige Sache. Sowohl zur Verbesserung der Atmung, als auch für Bewegung wäre es wichtig, dass er langsam sein Gewicht reduziert. Dies ist auf jeden Fall eine Aufgabe die auf seinen zukünftigen Menschen drauf zukommt. Da er aus der Streunerzeit weiß, was Hungern heißt, würde eine Reduzierung der Futtermenge eher ins Gegenteil umschlagen und zu einer Fixierung auf das Futter führen.
Der bessere Weg wäre daher neben entsprechend ausgewählter Nahrung das Abnehmen durch Bewegung zu bewirken. Er zeigt sich sehr verspielt, neugierig und aufmerksamkeitsbedürftig, da wird man denk ich viel über tolle Spielerunden bei ihm erreichen können.
Denn gerade diese Aufmerksamkeit und Liebe ist das, was er so sehr möchte. Er ist förmlich ausgehungert danach, möchte am liebsten an einem dran kleben und überall dabei sein. Merkt er aber, dass man keine Zeit hat, dann zieht er sich auch zurück und legt sich in sein Bettchen und wartet friedlich darauf, dass man Zeit hat.
Freigang sollte er wegen seiner Atemprobleme besser nicht mehr bekommen, aber er ein bißchen Draußen wäre wieder wichtig für ihn. Deshalb sollte auf jeden Fall ein vernetzter Balkon vorhanden sein, supertoll wäre für ihn ein gesicherter Garten oder Gehege.
Zu anderen Katzen ist er interessiert und freundlich, sucht ihre Nähe, will dabei sein und dazu gehören, drängt sich aber nicht auf. Ein großartiger Raufer wird er eher nicht sein, aber ein freundliches Fangespielen wird ihm bestimmt Gefallen.
Wer mag Bente nun das geben, was er so lang vermissen mußte und dafür einen treuen Katzen-Kuschel-Freund bekommen?
Bente befindet sich bei Berlin, wird aber D-weit vermittelt. Bei Interesse PN an mich oder E-Mail an illinga@AOL.com