Mein lieber Nepomuk (Nepo) ist vor fast fünf Wochen von uns gegangen. Ich habe ihn so unglaublich geliebt, dass ich es kaum in Worte fassen kann und da ich kaum darüber sprechen kann ohne in Tränen auszubrechen schreibe ich. Nepo war 9 Jahre alt. Er war ein großer Kater und immer um die sechs Kilo, aber nicht dick. Als er dann diesen Sommer etwas abnahm, schoben wirs zuerst auf den heißen Sommer. Im Sommer nahm er immer ein bisschen ab. Dann fuhren wir in den Urlaub und auch danach kam er mir schlanker vor. Da er Fremden gegenüber immer sehr scheu gewesen war und eine neue Person zum Füttern gekommen war, schoben wir es auf diesen Umstand. Aber langsam bekam ich doch ein mulmiges Gefühl. Also fuhren wir zum TA. Ich hoffte, es wäre Zahnweh, weil er neuerdings komische Geräusche beim Fressen machte. Aber die Zähne waren tip top. Es wurde Blut genommen und er wurde untersucht. Dabei stellte die TA eine Verdickung in der Magengegend fest, meinte aber noch, das müsse nicht unbedingt etwas Schlimmes sein. Aber im Innersten wusste ich es schon. Wir sollten in die Tierklinik gehen, um einen Ultraschall zu machen. Es war Krebs im Endstadium. Wenn er auf die Medikamente angesprochen hätte, hätte er vielleicht noch ein paar Monate haben können, aber so war es nicht. Schon zwei Wochen später mussten wir ihn von seinem Leid erlösen.
Ich bin immer noch geschockt wie schnell und plötzlich er nicht mehr bei uns ist. Ich hatte niemals damit gerechnet, dass er so früh sterben könnte – wie dumm… was hatte er nicht schon alles durchgemacht. Mit ca. acht Monaten fing der Juckreiz an, weswegen er sich das Fell am Hals wegkratze und schleckte. Mit einem Jahr dann die epileptischen Anfälle, an denen er fast gestorben wäre. Dann gerade aus der Klinik, kam er von seinem Spaziergang nicht nach Hause. Zwei Wochen war er verschwunden und hätte dabei morgens und abends seine Medizin gebraucht. Dann der erlösende Anruf aus dem Tierheim: jemand hatte ihn abgemagert und mit ausgerissenen Krallen gefunden und im Tierheim abgegeben. Er war wahrscheinlich irgendwo eingesperrt gewesen. Gott, wie erleichtert er maunzte, als ich ihn abholen kam. Dann kamen sieben ruhige Jahre. Nepo brauchte keine Medikamente und hatte auch keinen Juckreiz mehr. Bis mein Mann Anfang dieses Jahres plötzlich eine tiefe Verletzung in seinem Bauchbereich fand, die genäht werden musste.
Mein lieber Nepo, brauchte immer so viel Liebe, war so anhänglich und oft tollpatschig, dass wir immer witzelten, er hätte als Hund geboren werden müssen.
Nun schaue ich hinaus in einen leeren Garten. Es tut mir so leid, dass er so früh gehen musste und ich so lange nichts von seiner Krankheit geahnt hatte.
In meinem Herzen wird er immer bei mir sein und in meinen Träumen weiter leben, mein kleiner Freund.