Hallo, wir mussten gestern unser heissgeliebter Kater Moritz (15,5 jahre) einschläfern und ich komme einfach mit der Trauer nicht klar. Er hat solch ein Loch in mein Herz hinterlassen, dass ich es nicht ertragen kann. Mein Mann meinte ich würde mich da so reinsteigern und es wäre nicht gut für meine Seele. Ich habe sehr oft so Weinausbrüche und mein drei jähriger Sohn guckt mich schon ganz verstört an.
Ich muss aber auch zugeben dass mein Moritz eine ganze besondere Bindung zu mir hatte. Er war mein erster Kater als ich junge Stundentin war und er hat mich uberall begleitet. Sogar in den Skiurlaube. Das erste Jahr war er alleine mit uns und danach habe ich einen zweiten Kater (Max) aus einem Griechenland Urlaub mitgebracht. Zusammen waren die wie Brüder. Max musste uns vor 4 Jahren verlassen weil er Krebs hatte (Fibrosarkom), obwohl wir wircklich alles ermögliche versucht haben die Krankheit zu bekämpfen (OP, Strahlentherapie, misteltherapie). Der Abschied dauerte da sehr lang weil wir irgendwann gemerkt haben dass die Therapien nicht anschlagen und die Knoten waren überall auf dem ganzen Körper verteilt. War eine sehr aggressive Form von Fibrosarkom.
Moritz hat sehr darunter gelitten dass sein treuer Freund Max ihn verlassen hat. Ich habe seit dem immer penibel Moritz regelmässig zum TA geschleppt und regelmässig mit ihm Vorsorgeuntersuchungen gemacht. Der TA war immer begeistert wie gut es dem alten Kater ging, er hatte mit seine 15 Jahre fast noch alle Zähne im Mund. Vor 3 Monate war er das letzte mal beim TA weil er Erbrechen hatte und da wurde Blut abgenommen und Röntgenbilder gemacht. Alles in Ordnung, er hatte leichte Vergiftungserscheinungen, weil er da an einem Rasendünger gekommen ist. Ansonsten nichts unauffälliges und Röntgen war alles ok. Genau vor 2 Wochen fing das Erbrechen wieder an, ich wieder beim TA, Blutuntersuchung, TA meinte anhand der Werte könnte man eine beginnende chronische Pankreatitis erkennen. Ich sollte ihm Kortison Tabletten geben. Vor einer Woche fing er hinten an komisch zu laufen und er magerte ganz stark ab. Gegen Ende der Woche fing er an sehr schwer zu atmen. Am Samstag waren wir in der Tierklinik weil er aus seine Box nicht mehr kommen wollte, nichts mehr essen wollte und sehr apatisch aussah. In der Tierklinik wurde dann Wasser in der Lunge entdeckt. Er wurde punktiert und dabei wurden 300 ml Flüssigkeit entnommen. Fast wäre er bei der Punktierung gestorben. Nach der Punktierung wurde wieder ein Röntgen gemacht und es stellte sich fest er hat mehrere Knoten in der Lunge. Nach nur 3 Monate von dem letzten Röntgenbild wo alles im Bauch und Lunge normal aussah, hatte er Lungenmetastasen. Wir sind immer noch sehr geschockt. Ist immer noch unbegreiflich.
Wir haben Moritz nach Hause mitgenommen und haben uns von ihm verabschiedet. Man merkte es wie schnell es ihm schlecht ging. Vorgestern war ich bei unser TA und er meinte da hätte sich wieder Wasser in der Lunge angesammelt, ungefähr ein Drittel von der Menge die entommen wurde und wir sollten ihn erlösen weil er drohen würde zu erstícken. Ich fühlte mich so hilflos und habe so ein schlechtes Gefühl weil ich den Eindruck habe ich habe nicht um ihm gekämpft wie bei Max. Das einzige wie ich ihm dabei helfen konnte, war nur ihm die Spritze zu geben. Ich komme damit uberhaupt nicht zurecht. Das ging alles so schnell dass ich es kaum fassen kann. Von der Diagnose bis zum Einschläfern drei Tage. Und das obwohl ich regelmässig zum TA war, seine Blutwerte regelmässig gecheckt habe usw.
Moritz und Max waren die Kater aus der Zeit wo mein Mann und ich kinderlos waren, und wir zu denen eine sehr enge Bindung hatten. Als unser Adoptivsohn kam, war Max schon weg, aber für Moritz haben wir noch zwei weitere Kater (nach und nach) dazugeholt, damit er nicht wieder alleine ist. Er hat die beiden akzeptiert obwohl es keine so enge Bindung gab wie zwischen ihm und Max. Für mich waren Max und Moritz wie meine Kinder und ich hätte alles für die getan. Nur dass ich für Moritz so hilflos war und nichts mehr machen konnte bricht mir so das Herz.
Ausserdem komme ich auch gar nicht mit der Reaktion meines Kindes klar, mit dem Tod von Moritz. Ich glaube er versteht es nicht, grad weil er noch 3 jahre alt ist, aber ich weiss nicht wie ich mit meine Gefühlen umgehen soll. Gestern fing er an zu singen, 'moritz ist gestorben', was bei mir zu einem Heulkrampf geführt hat. Da guckte er auch ziemlich verstört. Mein Mann hat ihm erklärt dass man darüber nicht singen kann. Heute morgen sagte mein Sohn er möchte sich als Moritz verkleiden, oder dass er jetzt ein Moritz einkaufen geht. Er merkt dass es mir sehr schlecht geht wenn er nur Moritz sagt, und trotzdem sagte er es die ganze Zeit. Ich versuche auch stark zu sein um nicht in seine Anwesenheit zu heulen. Das gelingt mir aber nicht immer. Ich habe das Gefühl ich sehe überall Moritz oder höre sein Mauzen. Ich habe sogar nach ihm gerufen obwohl ich genau weiss er nicht da. Er und Max fehlen mir so sehr... Diese Trauer die ich für die zwei Kater empfinde habe ich nicht mal empfunden als meine Oma gestorben ist. Ich finde das auch sehr verstörend für mich. Ist das noch normal? Wie ergeht es euch?