Die Futterumstellung
Hallo zusammen,
ich hab mal zusammengeschrieben, was ich über Futterumstellungen gelernt und erfahren habe. Bitte schaut mal drüber und diskutiert.
Es können im Katzenleben verschiedene Gründe auftreten, die es nötig machen, ein anderes als das bisher gewohnte Futter anzubieten:
So kann es passieren, daß die geliebte Futtermarke aus dem Programm des Herstellers genommen wurde oder plötzlich eine andere Zusammensetzung aufweist, als von der Katze akzeptiert wird. Manchmal verträgt die Katze das gewohnte Futter nicht mehr oder muß aufgrund von akuten oder chronischen Erkrankungen strenge Diät bekommen. Eventuell ändert sich auch die Überzeugung des Dosis in Bezug auf die Ernährung seiner Katzen, was zu anderen Fütterungsgewohnheiten führen kann.
Warum gehen Umstellungen schief?
Katzen haben ein paar Gewohnheiten, die es manchmal sehr schwer machen, eine Umstellung durchzuführen:
Sie lehnen häufig Futter komplett ab, das sie nicht kennen. Dabei zeigen sie Abneigungen gegen nasses, trockenes, gekochtes, rohes, Gelee, Soße, nur Hühnchen, kein Reis... Eine Liste, die sämtliche möglichen Futterbestandteile und -konsistenzen umfaßt, die eventuell vorhanden sein könnten...
Dieses Verhalten geht auf die Neigung zur Neophobie (Angst vor Neuem) zurück. Es ist für eine Katze mitunter gut, „fremd“ riechendes/schmeckendes Futter abzulehnen, denn es könnte für sie unbekömmlich sein. Von bereits bekanntem Futter „weiß“ die Katze, daß sie es verträgt. Daß auch das neue Futter „gutes“ Futter ist, muß sie manchmal erst lernen.
Es kommt auch hin und wieder vor, daß eine Katze das neue Futter nicht sofort verträgt und mit Erbrechen und Durchfall reagiert. In einem solchen Fall ist es gut, die Umstellung behutsam vorzunehmen.
Hin und wieder haben Katzen gelernt, daß es ganz spaßig ist, Futter nicht zu fressen, weil Dosi dann so schön beschäftigt ist.
Katzen können sehr nachdrücklich darauf bestehen, daß das jeweilige unerwünschte Futter vom Dosi gegen „gutes“ Futter auszutauschen ist. Das Repertoir enthält jede Form der Lautgebung, Futterverweigerung und andere geeignete Möglichkeiten, Aufmerksamkeit zu bekommen.
Manchmal allerdings fordern sie auch eine Abwechslung ein, Katzen eben...
Wie kann ich Problemen vorbeugen?
Ein guter Anfang zu jeder Futterumstellung ist die Einführung von festen Fütterungszeiten. Auf diese Weise kann kontrolliert werden, wieviel jede Katze frißt und ob sich nicht nur eine an allen Näpfen bedient. Auch hebt es die Vorfreude und den Appetit auf die Mahlzeit, wenn das Futter nicht ständig zur Verfügung steht. Drei Mahlzeiten sollten es schon sein, bei empfindlichen Katzen auch noch mehr. Sehr genügsame Katzen kommen auch mit zweien aus. In der Natur holt sich eine Katze mehrmals (etwa 12 Mäuse täglich bedeutet zwölf “Snacks”) täglich eine Mahlzeit.
Bei Kitten lassen sich feste Fütterungszeiten oft tagsüber nicht realisieren, da sie öfter als dreimal täglich Futter bekommen sollten (“All you can eat”) aber sie haben normalerweise auch nicht so große Probleme mit Futterfixierungen.
Um Futtermäkeleien vorzubeugen, sollte man seine Katze an verschiedene Futterkonsistenzen und Marken gewöhnen. Sie muß dafür nicht ständig alles durcheinander bekommen, ein, zwei ungewohnte Mahlzeiten pro Woche genügen oft schon, um Katz flexibel und neugierig zu halten.
Ganz wichtig ist es auch, schon zu Anfang mögliche Futtermäkeleien zu erkennen und abzugewöhnen. Katzen sollten in Ruhe fressen können und während der Mahlzeit nicht gestört (gestreichelt, angesprochen...) werden. Wird eine Mahlzeit nicht gleich gefressen, so wird sie entweder nach einiger Zeit entsorgt oder bis zur nächsten Fütterung vom Dosi ignoriert. Keine Aufmerksamkeit für Katz, solange sie nur wegen des ungeliebten Futters in der Schüssel jammert.
Aber: Wenn Katz mehr Liebe und Spiele braucht, dann sollte sie sie bekommen. Nur eben auf keinen Fall im Zusammenhang mit Futterverweigerung.
Es ist gut, wenn eine Katze ein unkomplizierter Fresser ist: Frißt sie dann wirklich einmal nicht, kann das ein erstes Krankheitssymptom sein, welches Dosi, wenn er eine Mäkelkatze herangezogen hat, vielleicht erst einmal übersieht.
Umstellung auf die harte Tour
Diese Art der Umstellung ist nicht die beste, aber manchmal ist sie die einzig mögliche. Manche Katzen müssen wegen einer akuten oder chronischen Erkrankung (Durchfall, Allergie, Nieren/Leberprobleme, Diabetes...) von einem Moment auf den anderen auf ein anderes Futter umgestellt werden...
Da sich der Katzenkörper erst an das neue Futter gewöhnen muß, kann es in den ersten Tagen zu Verdauungsproblemen, Müdigkeit und Erbrechen kommen. Ob der eventuell auftretende Durchfall/das Erbrechen behandelt werden müssen, hängt von der Art und Schwere der Vorerkrankung ab und der Dauer der akuten Verdauungsprobleme. Ganz wichtig: Treten solche Probleme auf, sollte wenn irgend möglich die schonendere Umstellung durchgeführt werden.
Wichtig ist bei der Umstellung absolute Konsequenz. Auch Leckerli dürfen meist nur in bestimmter Zusammensetzung und/oder Menge gegeben werden. Es ist nicht gut, auch nur ein wenig nachzugeben, da die Katze auch durch kleinste Erfolgserlebnisse in ihrer Verweigerungshaltung bestärkt wird. Auch Aufmerksamkeit kann als Belohnung angesehen werden: Katz macht Theater, Dosi bedauert “die arme Kleine”, Katz lernt: Hm, wenn ich nicht gleich fresse und stattdessen ein wenig jammere, redet sie lieb mit mir...
Am schonendsten für Dosinerven ist es, das Futter hinzustellen und den Raum entweder zu verlassen oder sich mit etwas ganz anderem beschäftigen. Bei ganz aufdringlichen Katzen ist es manchmal sogar gut, gleich nach der Futterfreigabe das Haus zu verlassen. Werden mehrere Katzen gefüttert, so kann es hilfreich sein, die Tiere zur Fütterung räumlich zu trennen (oder auch gerade nicht: Futterneid).
Je nach Erkrankung der Katze können verschiedene Hilfsmittel zum Schmackhaftmachen verwendet werden, die aber nach der erfolgreichen Umstellung wieder ausgeschlichen werden sollten:
- Lauwarmes Futter schmeckt intensiver als zimmerwarmes, das kann in jedem Fall ausprobiert werden.
- Bierhefe wird von manchen Katzen gern gefressen und kann fein zerbröselt (1-2 Tabs pro Napf) über das Futter gegeben werden, genauso auch manche Leckerli/Pasten oder Trofus. Abhängig von der Erkrankung darf dieses Hilfsmittel aber nur eingeschränkt oder gar nicht gegeben werden.
- Soße und Gelee lassen sich selbst herstellen durch das Auskochen von Knochen und anschließende Gelieren. Je nach Erkrankung (Allergie, Unverträgichkeit, Nierenproblemen...) darf nicht jedes Tier und jedes Geliermittel verwendet werden.
- Schmalz, Butter, Hüttenkäse und andere Fette werden von manchen Katzen geliebt, von anderen abgelehnt. Manche Katzen dürfen allerdings keine zusätzlichen Fette.
- Bei der Umstellung von Fertignahrung auf Rohfutter und umgekehrt ist es manchmal hilfreich, das Fleisch zu kochen oder leicht anzubraten. Je nach Umstellrichtung wird es dann immer weniger oder immer mehr durchgekocht angeboten.
- Katzenminze in kleinen Mengen unter das Futter gemischt kann auch die Akzeptanz erhöhen.
- Thunfischöl und andere in der Katzenwelt hochbeliebten Geschmacksträger würde ich persönlich nur in echten Notfällen verwenden, z.B. Bei sehr alten oder sehr kranken Katzen, denn zum Einen ist es immer gut, noch eine Steigerungsmöglichkeit in Reserve zu haben, zum Anderen sind so geschmacksintensive Hilfsmittel nach kürzester Zeit schwer wieder auszuschleichen.
Kranke Katzen sollten nicht hungern. Gesunde Katzen sollten nicht länger als 24 Stunden hungern, da es nach dieser Zeit in der Leber zu Problemen mit den Substanzen aus dem vermehrten Fettabbau kommen kann. Aus demselben Grund ist bei übergewichtigen Katzen besondere Vorsicht geboten. (Hepatische Lipidose, http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatis...dose_der_Katze oder Hyperlipidose)