Mietz&Mops
07.04.2009, 09:27
Da zum Thema Taurin anscheinend nach wie vor viele Gerüchte kursieren und einige Leute dadurch verunsichert werden, habe ich einen kleinen Aufsatz verfasst, um für ein wenig Aufklärung zu sorgen:
Taurin
Zuerst ein mal, was ist Taurin eigentlich? Um diese Frage etwas abzukürzen, zitiere ich dafür aus Wikipedia.
Chemische und physikalische Eigenschaften
Taurin ist eine weiße, kristalline Substanz. In industrieller Qualität schmilzt Taurin bei etwa 328 °C (wobei es sich schon bei 300 °C zersetzt) und ist bis zu ca. 100 g/l in Wasser löslich. Taurin bildet als Aminosulfonsäure auch Salze wie z. B. Natriumtaurinat.
Die Wasserlöslichkeit und v.a. die relativ hohe Schmelztemperatur erklären sich, ähnlich wie z.B. bei Aminosäuren, dadurch, dass festes Taurin zu großem Anteil in Form von Zwitterionen vorliegt (H3N(+)-C2H4-SO3(-)).
Taurin wird industriell aus Ethen, Ammoniak und Natriumsulfit synthetisiert.
Während erwachsene Menschen Taurin aus der Aminosäure Cystein selbst synthetisieren können, sind Katzen nicht in der Lage ihren hohen Bedarf durch Eigenproduktion zu decken.
Neben vielen anderen Körperfunktionen benötigt die Katze für ihre Gallensäureproduktion eine besonders hohe Menge an Taurin, weswegen sie auf eine ausreichende Menge an Taurin aus der Nahrung angewiesen ist.
Da sich eine Katze natürlicherweise zu einem Großteil von Mäusen ernährt, stellt dies für eine wildlebende Katze jedoch keinerlei Problem dar, da die Maus das taurinhaltigste landlebende Tier ist (240mg/100g).
Zum Vergleich enthalten 100g rohes Rinderherz beispielsweise nur 44mg Taurin. Hühnerherzen enthalten zwar immerhin 230mg pro 100g aber um den Tauringehalt allein darüber zu decken, müsste der Großteil der täglichen Katzenfutterration aus Hühnerherzen bestehen – ein Ausgleich von Fleischsorten mit sehr geringen Taurinkonzentrationen, wie Hühnermägen oder Hühnerbrust, wäre jedoch nicht möglich.
Wenn man über den Taurinbedarf der Katze Informationen möchte, findet man im Netz unterschiedliche Werte, Die Spanne des täglichen Bedarfs wird mit täglich zwischen 250 - 500 mg angegeben. Schaut man aber noch ein mal weiter nach oben zum Tauringehalt einer Maus und bedenkt, dass eine Maus ca 74mg Taurin enthält und eine Katze mindestens 10 davon natürlicherweise täglich verspeisen würde, erkennt man, dass diese Empfehlungen weit darunter liegen und man bei 500mg täglich noch lange keine Bedenken wegen Überdosierungen haben muss (zudem sind keine Schäden durch Überdosierungen bekannt).
Es gibt es eine grundlegende Empfehlung der Taurinkonzentration in Fertigfutter, die sich an den obigen Empfehlungen für Katzen orientieren:
Die am häufigsten genannte Menge IM FUTTER liegen für Trockenfutter: bei 1000mg pro kg und für Dosenfutter: bei 2500mg pro kg.
In einigen Trofu-Sorten werden diese Werte überschritten (Bsp. Grau 1100 mg/kg, Leonardo 1400mg/kg) Beim Nafu wird es dann schon schwieriger, weil die wenigsten Hersteller Angaben zum Tauringehalt machen. Grau gibt 0,10% an, das wären 1g bzw. 1000 mg/kg – viel im Vergleich, aber immer noch zu wenig.
Leonardo: keine Angaben
Shah: 220mg/kg, zu wenig
Lux: 220mg/kg, zu wenig
Porta 21 sensitiv: 200mg, zu wenig
Cat & Clean: 200mg/kg, zu wenig
Schmusy: keine Angaben
Bozita im Tetrapack: keine Angaben
Mac´s: keine Angaben
Felidae gibt 0,05 % an und damit die Hälfte wie das Grau, also auch zu wenig
Es gibt sogar Hersteller, die nach eigenen Angaben gar kein zusätzliches Taurin ihrem Futter beifügen, wie beispielsweise Animonda Carny.
Wie man sieht, ist selbst in den als hochwertig zu bezeichnenden Nafu-Sorten meist viel zu wenig Taurin enthalten. Keine der angegebenen Sorten erreicht auch nur ansatzsweise die empfohlene Menge von 2500mg/kg.
Über die Auswirkungen und Folgeerkrankungen dieser Minderversorgung lässt sich nur spekulieren....
Liegt darin vielleicht der Schlüssel für die vielen Herz- und Nierenerkrankungen unserer Stubentiger?
Taurin
Zuerst ein mal, was ist Taurin eigentlich? Um diese Frage etwas abzukürzen, zitiere ich dafür aus Wikipedia.
Chemische und physikalische Eigenschaften
Taurin ist eine weiße, kristalline Substanz. In industrieller Qualität schmilzt Taurin bei etwa 328 °C (wobei es sich schon bei 300 °C zersetzt) und ist bis zu ca. 100 g/l in Wasser löslich. Taurin bildet als Aminosulfonsäure auch Salze wie z. B. Natriumtaurinat.
Die Wasserlöslichkeit und v.a. die relativ hohe Schmelztemperatur erklären sich, ähnlich wie z.B. bei Aminosäuren, dadurch, dass festes Taurin zu großem Anteil in Form von Zwitterionen vorliegt (H3N(+)-C2H4-SO3(-)).
Taurin wird industriell aus Ethen, Ammoniak und Natriumsulfit synthetisiert.
Während erwachsene Menschen Taurin aus der Aminosäure Cystein selbst synthetisieren können, sind Katzen nicht in der Lage ihren hohen Bedarf durch Eigenproduktion zu decken.
Neben vielen anderen Körperfunktionen benötigt die Katze für ihre Gallensäureproduktion eine besonders hohe Menge an Taurin, weswegen sie auf eine ausreichende Menge an Taurin aus der Nahrung angewiesen ist.
Da sich eine Katze natürlicherweise zu einem Großteil von Mäusen ernährt, stellt dies für eine wildlebende Katze jedoch keinerlei Problem dar, da die Maus das taurinhaltigste landlebende Tier ist (240mg/100g).
Zum Vergleich enthalten 100g rohes Rinderherz beispielsweise nur 44mg Taurin. Hühnerherzen enthalten zwar immerhin 230mg pro 100g aber um den Tauringehalt allein darüber zu decken, müsste der Großteil der täglichen Katzenfutterration aus Hühnerherzen bestehen – ein Ausgleich von Fleischsorten mit sehr geringen Taurinkonzentrationen, wie Hühnermägen oder Hühnerbrust, wäre jedoch nicht möglich.
Wenn man über den Taurinbedarf der Katze Informationen möchte, findet man im Netz unterschiedliche Werte, Die Spanne des täglichen Bedarfs wird mit täglich zwischen 250 - 500 mg angegeben. Schaut man aber noch ein mal weiter nach oben zum Tauringehalt einer Maus und bedenkt, dass eine Maus ca 74mg Taurin enthält und eine Katze mindestens 10 davon natürlicherweise täglich verspeisen würde, erkennt man, dass diese Empfehlungen weit darunter liegen und man bei 500mg täglich noch lange keine Bedenken wegen Überdosierungen haben muss (zudem sind keine Schäden durch Überdosierungen bekannt).
Es gibt es eine grundlegende Empfehlung der Taurinkonzentration in Fertigfutter, die sich an den obigen Empfehlungen für Katzen orientieren:
Die am häufigsten genannte Menge IM FUTTER liegen für Trockenfutter: bei 1000mg pro kg und für Dosenfutter: bei 2500mg pro kg.
In einigen Trofu-Sorten werden diese Werte überschritten (Bsp. Grau 1100 mg/kg, Leonardo 1400mg/kg) Beim Nafu wird es dann schon schwieriger, weil die wenigsten Hersteller Angaben zum Tauringehalt machen. Grau gibt 0,10% an, das wären 1g bzw. 1000 mg/kg – viel im Vergleich, aber immer noch zu wenig.
Leonardo: keine Angaben
Shah: 220mg/kg, zu wenig
Lux: 220mg/kg, zu wenig
Porta 21 sensitiv: 200mg, zu wenig
Cat & Clean: 200mg/kg, zu wenig
Schmusy: keine Angaben
Bozita im Tetrapack: keine Angaben
Mac´s: keine Angaben
Felidae gibt 0,05 % an und damit die Hälfte wie das Grau, also auch zu wenig
Es gibt sogar Hersteller, die nach eigenen Angaben gar kein zusätzliches Taurin ihrem Futter beifügen, wie beispielsweise Animonda Carny.
Wie man sieht, ist selbst in den als hochwertig zu bezeichnenden Nafu-Sorten meist viel zu wenig Taurin enthalten. Keine der angegebenen Sorten erreicht auch nur ansatzsweise die empfohlene Menge von 2500mg/kg.
Über die Auswirkungen und Folgeerkrankungen dieser Minderversorgung lässt sich nur spekulieren....
Liegt darin vielleicht der Schlüssel für die vielen Herz- und Nierenerkrankungen unserer Stubentiger?